Projekt Mateng

Wasserversorgung
Die unzuverlässige Wasserversorgung in Kara führt zu erheblichen Problemen: Besucher:innen des Zentrums haben oft keinen Zugang zu Trinkwasser, was ihre Gesundheit und Konzentration beeinträchtigt. Auch Straßenkinder sind betroffen, da sie sich im unsauberen Fluss Kara waschen müssen, was gesundheitliche Risiken birgt. Um diese Probleme zu lösen, plant TTA den Bau eines hydraulischen Bohrlochs. Dieses stellt nicht nur die Wasserversorgung des Zentrums sicher, sondern bietet auch der Nachbarschaft Zugang zu sauberem Wasser. Zusätzlich werden die Sanitäranlagen im Zentrum, darunter Duschen, für Straßenkinder geöffnet, um ihnen hygienische Bedingungen und Unterstützung bei der Weitervermittlung in Heime zu bieten.

Umwelt und Ernährung
Das Zentrum Mateng befindet sich auf einem überwiegend versiegelten Grundstück, und auch in Kara nimmt die Flächenversiegelung zu. Auch in Togo nehmen aufgrund des steigenden Konsums von verarbeiteten Produkten ernährungsbedingte Krankheiten, wenn auch geringfügig, wie Diabetes zu. Als Gegenmaßnahme wird ein Lerngarten eingerichtet. Dieser vermittelt Wissen über Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und die Landwirtschaft. Die Bodenvorbereitung und Bepflanzung erfolgen unter Anleitung eines Gärtners. Der Garten wird anschließend von Mitarbeitenden und Besucher:innen gemeinsam gepflegt.

Freizeitangebot
In Kara gibt es nur wenige öffentliche Freizeitangebote, und viele Kinder und Jugendliche verbringen ihre Zeit ohne sinnvolle Beschäftigung, was soziale Probleme wie Betteln oder Kleinkriminalität fördert. Um dem entgegenzuwirken, plant TTA den Bau eines offenen, wetterfesten Pavillons, der als Gemeinschaftsraum dient. Ergänzt wird dies durch ein breites Spieleangebot, darunter Kicker, Brettspiele, ein Trommel-Set und eine Tischtennisplatte. Die Aktivitäten werden von den Mitarbeitenden begleitet, um ein förderndes und sicheres Umfeld für die Kinder und Jugendlichen zu schaffen.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Lebensqualität in Kara zu verbessern und das Zentrum Mateng als Ort der Bildung, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit zu stärken.

Togo Ta Alafia setzt sich aktiv für die Rechte und das Wohl Minderjähriger im Gefängnis von Kara ein. Diese Kinder befinden sich oft in einer besonders schwierigen Lage: Sie wurden wegen Kleinkriminalität verhaftet, manchmal ohne dass ihre Eltern überhaupt wissen, wo sie sind. Im Gefängnis fehlt es an Betreuung, Unterstützung und teilweise sogar an grundlegenden materiellen Sachen.
Unser Partnerverein besucht regelmäßig die Jugendlichen und führt mit ihnen sozial-edukative Gespräche, um sie auf eine erfolgreiche gesellschaftliche Reintegration vorzubereiten. Des Weiteren wird versucht die Lebensumstände (vor der Haft) und die Gründe ihrer Verhaftung aufarbeiten. Langfristig wird auf eine Freilassung hingewirkt, insbesondere durch Gespräche mit Eltern, Richtern und Staatsanwälten.
Die Initiative steht noch ganz am Anfang. Geplant ist zukünftig die Jugendlichen nach einer Freilassung, abhängig von der individueller Situation, zu vermitteln und zu begleiten: In die Familie, in ein Kinderheim oder in ein selbstständiges Leben, bspw. durch Unterstützung in einer Ausbildung.
Kurzfriste Hilfe wurde mit einer Spende geleistet, darunter u.a. Schlafmatten, Seife, Waschmittel, Mundhygiene-Sets.

Das Zentrum Mateng des Vereins Togo Ta Alafia ist ein Ort des Lernens und der Weiterentwicklung, der gezielt auf die Bedürfnisse von Organisationen der Zivilgesellschaft und Akteuren im Kinderschutz eingeht. Im Rahmen dieses Engagements finden regelmäßig Weiterbildungsmaßnahmen und Kooperationen mit anderen Vereinen statt. Zwei Beispiele:

Unser Partnerverein ist Teil eines größeren Projekts von der Organisation Creuset Togo im Kampf gegen schädliche kulturelle Praktiken. Der Schulungsraum in Mateng wird im Rahmen des Projekts regelmäßig für Weiterbildungen genutzt.
Ein Auszug aus dem Bericht von unserem Partnerverein:
Am 17. und 18. September 2024 fand im Zentrum Mateng ein weiterer wichtiger Workshop statt, der sich auf Ansätze zur Bekämpfung schädlicher kultureller Praktiken konzentrierte. Diese Praktiken, die oft tief in traditionellen Strukturen verankert sind, stellen eine erhebliche Gefahr für Kinder in unseren Gemeinden dar.
Fokus des Workshops:
• Typologien schädlicher kultureller Praktiken,
• Gewalt gegen Kinder und die Problematik sogenannter „Hexenkinder“,
• Aufklärung überr Kinderrechte in lokalen Sprachen,
• Rechtlicher und ordnungspolitischer Rahmen des Kinderschutzes,
• Psychologie von Kindern und Jugendlichen,
• Meldesysteme für Missbrauchsfälle,
• Interventionsansätze von CREUSET TOGO und bewährte soziale Praktiken.

Insgesamt nahmen 30 Akteure aus verschiedenen Kinderschutzeinrichtungen, darunter auch Togo Ta Alafia, an der Veranstaltung teil.
Der Workshop zielte darauf ab, das Bewusstsein für diese Problematik zu stärken und wirksame Maßnahmen zu entwickeln, die den Schutz von Kindern in gefährdeten Situationen nachhaltig verbessern.

Des Weiteren wurde im Zentrum Mateng eine Schulung zu Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt, bei der 16 Teilnehmer aus verschiedenen Kinderschutzeinrichtungen die Möglichkeit erhielten, grundlegende Fähigkeiten zur schnellen und wirksamen Hilfeleistung in Notfällen zu erlernen.

Die fehlende Registrierung vieler Kinder bei der Geburt sorgt dafür, dass viele Kinder bereits mit einem Nachteil in die Welt starten, da sie rechtlich kaum geschützt sind und beispielsweise keine Bildungsabschlüsse erwerben können. Aus diesem Grund führt TTA mehrere große Aufklärungskampagnen und unterstützt die Beantragung von Geburtsurkunden finanziell und logistisch, sodass mehr Kinder staatlich erfasst werden. Das Zentrum Mateng dient dabei sowohl als Schulungsraum als auch als Anlaufstelle für Eltern mit Unterstützungsbedarf bei der Beantragung einer Geburtsurkunde. Lerne hier mehr über unsere Geburtsurkunden-Projekte.